Der SPGITalk vom 21. Juni 2018 stand im Zeichen der Smart Buildings

SPGITalk vom 21. Juni 2018: Smart Buildings – die intelligenten Gebäude der Zukunft

Bei diesen geht es schon heute um mehr als Energiemanagement und Gebäudeautomation: Das intelligente Gebäude interagiert mit seinen Besuchern und unterstützt sie bei der Arbeit.

Gebäudeintelligenz reduziert die Betriebskosten, optimiert die Gebäudeauslastung, erhöht die Sicherheit und steigert den Komfort sowie die Produktivität der Benutzer. «Die Nachfrage nach intelligenten Gebäuden hat in den letzten Jahren spürbar zugenommen, denn solche bringen Unternehmen klare wirtschaftliche Vorteile», erklärte Annette Ryser am SPGITalk vom 21. Juni 2018. Die Referentin ist Digital Advisor bei Microsoft. Smart Buildings bilden einen Themenschwerpunkt ihrer Arbeit.

Solche Gebäude nutzen das Internet der Dinge: Dieses verbindet die unterschiedlichen Gebäudeanlagen, Geräte und Sensoren sowie das Gebäudeleitsystem mit dem Internet, so dass sämtliche Daten aus dem Gebäude aggregiert und analysisert werden können. Elemente der technischen Gebäudeausrüstung lassen sich so zentral überwachen und auch direkt ansteuern.

Zudem liefert das intelligente Gebäude Daten zur Raum- und Arbeitsplatznutzung: «Gebäude lassen sich dadurch besser auslasten und bedürfnisgerechter einrichten. Das reduziert einerseits Kosten und führt anderseits zu einer besseren Arbeitsatmosphäre – was die Arbeitsproduktivität steigert», erklärte Anette Ryser.

Viel Potenzial liegt insbesondere in der Kombination und Korrelation der Daten aus den unterschiedlichsten Quellen: So lassen sich z.B. die Betriebs- und Leistungsdaten einer technischen Anlage mit der erwarteten Auslastung des Gebäudes koppeln, um den optimalen Zeitpunkt der Unterhaltsarbeiten festzulegen. Oder ein Personalrestaurant kann anhand der prognostizierten Besucherströme und Wetterdaten die Menü-Planung und den Einsatz des Personals optimieren und so Essensabfälle und die Wartezeiten der Gäste reduzieren.

Optimale Flächennutzung und individuell anpassbare Arbeitsplätze

Referentin Annette Ryser prognostizierte, dass der «Smart Building»-Markt bis 2022 um jährlich rund 20 Prozent wachsen werde. Aufgrund des Wandels der Arbeitswelt nimmt besonders der Einsatz von Internet-of-Things-Technologien in Bürogebäuden rasant zu.

Flexible Arbeitsplatzkonzepte sowie steigende Erwartungen der Mitarbeitenden stellen neue Anforderungen an die Ausgestaltung und Nutzungsmöglichkeiten einer Bürofläche. Der Trend geht hin zu flexiblen, individuell anpassbaren Arbeitsplätzen- und räumen, welche die Produktivität und das Wohlbefinden den Mitarbeitenden unterstützen. Gleichzeitig nimmt der Kostendruck durch die Firmen zu – sie möchten ihre Flächen optimal nutzen, Betriebskosten reduzieren und gleichzeitig Nachhaltigkeits-Ziele erreichen. «Dieser Spagat ist mit Smart Buildings zu schaffen», erklärte Annette Ryser.

Ein Beispiel für intelligente Gebäude ist das neu beim Flughafen Zürich entstehende urbane Zentrum «The Circle». Hier entstehen attraktive Büroflächen, ein medizinisches Kompetenzzentrum, ein Convention Centre, zwei Hotels, unterschiedliche Brand Houses sowie Raum für Kunst, Kultur, Gastronomie und Bildung. Und: «The Circle» wird neuer Hauptsitz von Microsoft Schweiz. Die Firma beauftragte SPG Intercity Zurich / Cushman & Wakefield damit, neue Geschäftsräumlichkeiten zu finden. Die Wahl fiel auf The Circle mit seinem innovativen Nutzungsmix. In Zusammenarbeit mit der Flughafen Zürich AG wird Microsoft hier seine neusten technologischen Entwicklungen im Bereich «Smart Buildings» selbst einsetzen können.

Interaktionen mit dem Gebäude

In welche Richtung Microsoft geht, erklärte Annette Ryser mit einigen Beispielen aus der Praxis. Schon heute ermöglichen es Smartphone-Apps, mit dem Gebäude zu interagieren. Das beginnt bereits bei der Anreise zum Gebäude, wo die App zum Beispiel freie Parkplätze und den genauen Weg anzeigt. Am Eingang findet dann – je nach Berechtigung – ein automatischer Check-In statt. Die App navigiert durchs Gebäude, lokalisiert den aktuellen Arbeitsplatz von Personen, die man sprechen möchte, und reserviert bei Bedarf passende Besprechungszimmer.

Dort angekommen, lassen sich Licht und Klima automatisiert oder per App anpassen. Ein virtueller Concierge kümmert sich um die Bestellung von Getränken und Material und unterstützt bei technischen Fragen. Bei Defekten an der Einrichtung kann über eine einfache Videoaufnahme sofort das Facility Management benachrichtigt werden. Und wenn es gegen Mittag zugeht, kann man sich aufgrund der prognostizierten Auslastung den optimalen Zeitpunkt fürs Mittagessen in der Kantine anzeigen lassen, um Wartezeiten zu vermeiden.«In naher Zukunft werden wir aber nicht nur über Smartphone-Apps oder Touch-Displays mit dem Gebäude interagieren, sondern auch über Sprach- und Gestensteuerung», ist Annette Ryser überzeugt.

Ziel ist es, eine systemübergreifende Plattform zu schaffen, mit der sich alle Bereiche und Aktivitäten in einem Gebäude steuern lassen – sowohl aus Sicht des Bewirtschafters als auch aus Sicht des Benutzers. Smart Buildings werden daher auch die Immobilienwirtschaft massgeblich beeinflussen.

Annette Ryser

Die Referentin ist Digital Advisor bei Microsoft Schweiz und begleitet Unternehmen bei Digitalisierungsprojekten. Annette Ryser arbeitet seit 10 Jahren an der Schnittstelle zwischen Business und Technologie und hat sich auf die Themenschwerpunkte «Smart Buildings» und «Future Workplace» spezialisiert.

SPGITalk

Der SPGITalk ist eine Veranstaltungsreihe der SPG Intercity Zurich AG mit dem Ziel, den Know-how-Transfer in der Immobilienbranche sowie das Networking zu fördern. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Referat zum Thema «Smart Buildings – die intelligenten Gebäude der Zukunft» fand am 21. Juni 2018 im «Au Premier» im Hauptbahnhof Zürich statt.

Vorschau

Der nächste SPGITalk findet am 13. September 2018 statt.

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